Ein bisschen Theorie...
Je niedriger der Widerstandswert eines Potis ist, desto stärker werden die oberen Frequenzen eines Tonabnehmersignals bedämpft. Der Sound wird also weicher und wärmer. Deshalb nimmt man normalerweise 500kOhm Potis für Humbucker bzw. für P90-style Singlecoils, da diese bereits von Natur aus etwas weicher klingen. Bei Singlecoils für Strat oder Tele dagegen entscheidet man sich meist für 250kOhm Potis, damit dem Pickup etwas Schärfe entzogen wird. Man kann das aber auch je nach Geschmack variieren. 25kOhm Potis finden Verwendung für aktive Pickups und sind für normale Tonabnehmer nicht geeignet.
Obwohl die meisten Gitarren mit logarithmischen Potis bestückt werden, muss das nicht jedermanns Optimum sein. Dreht man z.B. ein lineares Poti von 10 auf 5 zurück, passiert zunächst recht wenig, zwischen 5 und 0 allerdings eine ganze Menge. Dieser Verlauf kann bei einem Volume-Poti angenehmer sein, wenn man in erster Linie mit unverzerrten Sounds spielt. In diesem Fall reagiert ein Amp viel empfindlicher auf Veränderungen des Eingangssignals, weshalb man an der Gitarre die Lautstärke nuancierter einstellen kann. Bei logarithmischen Potis dagegen steigt die Lautstärke zwischen 0 und 7 so ziemlich linear an und gewinnt von 7 und 10 nochmal mächtig an Fahrt. Dieser Verlauf ist immer dann besser, wenn man im Crunch- oder HiGain Bereich spielt. Da wirken sich Veränderungen des Eingangssignals nämlich in erster Linie auf den Verzerrungsgrad aus, weshalb das Poti einfach "dynamischer" reagieren muss um eine hörbare Lautstärkeveränderung zu erzielen. Im Endeffekt sollte jeder für sich selbst entscheiden, was seiner Spielweise entgegenkommt. Im allgemeinen sind es allerdings Potis mit logarithmischem Widerstandsverlauf, weshalb diese auch oft als Standard-Potis bezeichnet werden.
Ach ja, noch was: für das Tonpoti nimmt man grundsätzlich welche mit logarithmischen Widerstandsverlauf, da sich nur so eine akustisch lineare Klangregelung erzielen lässt.
Unsere Empfehlungen in Kürze:
- Humbucker/P90: 500kOhm (Volume/Tone)
- Singlecoil: 250kOhm (Volume/Tone)
- Volumenregelung "Cleaner Sound": logarithmisches oder lineares Poti
- Volumenregelung "Crunch" und "HiGain": logarithmisches Poti
- Tonregelung: grundsätzlich logarithmisches Poti
Übrigens ist es kein Qualitätsmerkmal, ob ein Poti leicht- oder schwergängig ist. Das hängt lediglich davon ab, wieviel Achs-Fett bei der Herstellung verwendet wurde. Da kann man also das nehmen, was einem besser behagt.
Die Achsen von CTS- und "metrischen" Potis haben unterschiedliche Zahnungen. Den Knöpfen für die Strat ist das egal, da die sich quasi selbst anpassen. Bei Gibson-style Knöpfen kann eine falsche Zahnung jedoch nervig werden, weshalb man sich besser gleich die passenden Knöpfe aussucht. Riffelachsen von CTS-Potis sind fein geriffelt und haben 24 Zähne. Metrische Potis sind gröber geriffelt und haben 18 Zähne.
Auf unserer Webseite haben alle Potis und Knöpfe, die nicht explizit als "CTS Potis" oder "für CTS Potis" bezeichnet werden, eine metrische Riffelung mit 18 Zähnen.